Weichen-Rechner

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Der Weichenrechner ist ein in den MapEditor eingebettetes Tool, welches entsprechend nötige Daten über Radien und Längen von einzelnen Gleisabschnitten liefert, damit man realgetreue Weichenverbindungen konstruieren kann.

Warum ein Weichenrechner?

Statt fest vorgegebene Weichenobjekte zu verwenden, verfügt LOTUS über ein flexibles System zur Konstruktion von Weichen und Kreuzungen, welches für umfangreiche Straßenkreuzungen mit Rillenschienen usw. dringend nötig ist.

Die Kehrseite dieser Möglichkeit ist, dass man als Map-Entwickler völlig auf sich alleine gestellt ist, wenn es darum geht, präzise, reale Weichenverbindungen für Eisenbahnen oder für Tram-Abschnitte außerhalb von Rillenschienen zu konstruieren.

Damit dies leichter von der Hand geht, haben wir dieses Tool integriert, welches automatisch berechnet, wo man welche Gleisgeometrie platzieren muss, damit am Ende das gewünschte Ergebnis herauskommt.

Wir empfehlen Euch das Tool wärmstens, wenn ihr mehr als nur Rillengleise in Asphaltflächen schnitzt! Denn einerseits ist es unserer Meinung ein schöner, einfacher Einstieg in ein auf den zweiten Blick eigentlich nicht ganz einfaches Thema und lädt ein, sich mit den Originalmaßen von Weichen und Gleisgeometrien zu beschäftigen, da man diese hierüber sehr einfach nach LOTUS übertragen kann und sich auf den entsprechenden Realismus verlassen kann. Andererseits - wenn man sich hierüber keine Gedanken macht, sondern nach Pi mal Daumen baut - neigt man sehr schnell dazu, Weichen zu kurz, zu eng und Diagonalgleise zu steil zu konstruieren, weil man beim Bau auf die Gleisgeometrien meistens von oben, aus Fahrersicht aber in extrem flachem Winkel schaut. Und dann wird dieser sehr wichtige Teilbereich einer Bahnstrecke jeder Art leider sehr schnell sehr unrealistisch...

Aufbau des Dialogfeldes

Im oberen Teil ist eine Weichenverbindung abstrakt dargestellt. Jedes Gleis wird dabei nur über eine Linie symbolisiert, die entsprechend eingefärbt und beschriftet ist. Die Maße, die mit "L" anfangen, sind die Längen der jeweiligen Gleisabschnitte, die Maße, die mit einem "R" anfangen, sind die Radien. "d" ist der Abstand der Gleise - natürlich nicht der "Platz" dazwischen, sondern der Abstand der Gleismittellinien.

Darunter befinden sich links die Eingabefelder und rechts die Ausgabefelder.

Es werden also links die folgenden Maße eingegeben:

  • d: Abstand der Gleismittellinien
  • s: die Weichensteigung in 1:x, wobei man nur den Wert für x eingibt. Im Beispiel beträgt die Weichensteigung also 1:9. Als Weichensteigung wird die "Schräge" des Diagonalgleises (in der Zeichnung blau) bezeichnet, wobei 1:9 bedeutet, dass sich das Diagonalgleis entlang von 9m der Hauptgleise um 1m "verschiebt". Um die in diesem Beispiel 4m Gleismittellinienabstand zu "überbrücken", muss die Diagonale entlang der Hauptgleise gemessen 9 x 4m = 36m lang sein.
  • Rw: Radius des abzweigenden Weichengleises.

Nun kann man auf die mittlere Schaltfläche "> > > > >" klicken, sodass der Weichenrechner rechts die restlichen Größen ausgibt:

  • Lw: Länge des abzweigenden Weichengleises
  • Lm: Länge des geraden Zwischenstücks zwischen den beiden gebogenen, abzweigenden Weichengleisen
  • Lk: Länge des kompletten Diagonalgleises ohne Berücksichtigung von Weichenbögen, z.B. wenn ein Gleis die beiden Hauptgleise nur kreuzt
  • Lwd: (Nur bei doppelten Kreuzungsweichen): Die Länge des Gleisabschnitts zwischen den jeweiligen paarweise gegenüberliegenden Weichenspitzen, also die Länge der "Diagonalgleise" der Doppelkreuzungsweiche.