Qualitätsvorschriften für Reale Karten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LOTUS Wiki DE
Wechseln zu: Navigation, Suche
imported>DrBlackError
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
K (1 Version importiert: Init)
 

Aktuelle Version vom 23. Oktober 2023, 22:03 Uhr


In LOTUS gibt es zwei Welten, auf denen Maps erstellt werden dürfen. Auf der einen Welt darf jeder überall alles bauen, auf der anderen Welt gelten Regeln. Welche, das erfahrt ihr hier! :) 1 Allgemeines Eines der besonderen Features von LOTUS ist es, im Mehrspieler-Modus mehrere Karten zusammen zu laden und somit von der einen Karte auf die andere fahren zu können - mehrere Karten werden geladen wie eine einzige große Karte. Somit ist es auch denkbar, vom voll ausgestalteten Hamburg-Addon ins ausgestaltete Berlin-Addon per Schnellfahrstrecke zu fahren, falls diese jemand als Karte angelegt hat - dafür werden dann alle drei Karten gemeinsam geladen.


Um mehrere Karten gemeinsam unter realistischen Bedingungen zu bespielen, müssen sie einem realistischen Weltmodell folgen, sonst stimmt beispielsweise der Abstand zwischen den Städten nicht. Doch nicht jeder Kartenbauer möchte eine reale Stadt oder eine reale Gegend nachbauen. Viele von uns träumen sich auch gern eine Stadt mit einem perfekten Nahverkehrssystem zusammen und erwecken es im Simulator dann zum Leben. Wo sollten diese Karten auf der Welt untergebracht werden? Eventuell alle in unbewohnten Gebieten? Alle in die Sahara oder nach Sibirien - oder vielleicht raus auf's Meer? Derartige Kompromisse würden allerspätestens bei einem Überflug für Irritationen sorgen und unseren Anspruch an den Realismus stören.


Die Lösung war, zwei Planeten einzuführen. Beide sind geografisch identisch, allerdings gelten für beide sehr unterschiedliche Bebauungsregeln. Auf dem fiktiven Planeten (häufig auch "die fiktive Welt von LOTUS" genannt) darf sich grundsätzlich erstmal jeder ein Plätzchen zum Bauen suchen, es als "seins" markieren (Kacheln reservieren) und loslegen. Die Anzahl an reservierbaren Kacheln ist begrenzt, damit nicht für Megaprojekte ins Uferlose reserviert wird.


Auf dem realen Planeten (oder "die reale Welt von LOTUS") hingegen werden einzeln Projekte zugelassen, die den in diesem Artikel erklärten Qualitätsvorschriften genügen. Auch finden sich Payware-Karten, also kostenpflichtige Addons, die Karten mitbringen, ausschließlich auf dem realen Planeten wieder, da die Ansprüche an Payware-Addons nochmal höher liegen als die an reale Freeware-Karten.


Die Qualitätsvorschriften für reale Karten fußen auf drei Säulen. Reale Karten (und damit Karten, die sich für den realen Planeten qualifizieren möchten) müssen

authentisch charakteristisch und in mühevoller Arbeit erstellt worden sein.

2 Realistisch Eigentlich muss es nicht dazugesagt werden, aber wir tun es trotzdem. Über allen Details steht natürlich der Realismus der Karte, also ihr Wiedererkennungswert. Stellt Euch zu jedem Zeitpunkt des Baus vor, ob ein mittelmäßig kritischer Einheimischer Euer Projekt absegnen würde oder nicht. Demnach müssen in erster Linie die Straßenzüge realistisch nachgebaut werden - was Verlauf, wie auch Ausstattung angeht. Straßen, Spuren, Gleise, Brücken, Tunnel, Radwege, Kreuzungen, Weichen, Kreisverkehre, Ausfahrten, Einmündungen, Verkehrsinseln, Bahnübergänge, Alleen, Geländer, Ampeln, Markierungen müssen wenigstens auf den Streckenabschnitten stimmen, die auch befahren werden sollen und nicht zur Kulisse gehören, wie bspw. häufig unbedeutende Nebenstraßen. Zur Ausstattung gehören in dem Fall durchaus auch die Materialien, wie die verwendeten Bordsteine oder Gehwegplatten, Asphalt oder Kopfsteinpflaster.

3 Authentisch Grundsätzlich haben wir kein Problem damit, wenn Ihr nicht jedes einzelne Objekt Eurer Karte selber nachbaut, sondern Euch am mitgelieferten Standard-Content bedient oder an Szenerie-Objekten anderer Ersteller, die also nicht explizit für Eure Karte entwickelt wurden oder vielleicht nicht mal von Euch selbst - oder wenn Ihr die Gehwegplatten durch vorhandene Platten ersetzt, die eine etwas andere Farbnuance haben. Entscheidend ist allerdings, dass die Karte dabei ihre Authentizität behält, also glaubwürdig bleibt.


Dies betrifft zum Beispiel Anachronismen: So schwer es auch ist, eine historische Karte zu erstellen, die ein Stadtbild so darstellt, wie es vor vielen Jahren war, umso weniger dürfen bei solch einer Karte Fehler einschleichen. Dazu gehören die Markennamen von Läden, Hotels, Restaurants oder anderen Einrichtungen, die es zu der Zeit noch gar nicht gab, ebenso wie ganze Gebäude, die damals noch nicht existierten. Oder aber auch ganz gewöhnliche Objekte, wie Schranken, Baustellenabsperrungen oder Ampeln, die beispielsweise zu DDR-Zeiten völlig anders aussahen als heutzutage und daher nicht einfach wiederverwendet werden dürfen - weder in die eine Richtung, noch in die andere!


Abgesehen von Anachronismen, die tunlichst vermieden werden sollten, darf in der Regel Gleiches mit Gleichem ersetzt werden, solang sich dabei auf ein unauffälliges und gesundes Maß beschränkt wird. Beispielsweise gibt es Berliner Altbau-Häuser mit drei oder vier Stockwerken, die sich nahezu überall in Berlin wiederfinden. Es spricht wenig dagegen, diese Häuser an anderer Stelle, an denen sich das Stadtbild ohnehin ähnelt, wiederzuverwenden. Allerdings raten wir davon ab, es damit zu übertreiben. Das ist in mindestens zweierlei Richtungen möglich: Einerseits möchten wir auf der Karte durchaus noch Objekte finden, die eigens für diese Karte nachgebaut wurden. Die Standardobjekte neu zu mischen und anders hinzustellen kann keinesfalls genügen, um eine reale Karte nachzubilden. Andererseits gibt es auch bei Karten in Schlauch-Bauweise - bei denen also entlang der nachgebildeten Linie (Route) alles ausgestaltet wird, aber keine Nebenstraßen oder Umleitungen berücksichtigt werden - Punkte, die dadurch markant werden, dass man sie ständig sieht, auch wenn sie inhaltlich vielleicht eher trivial sind. Dazu zählen zum Beispiel Eckhäuser, wie man sie an vielen Straßenkreuzungen findet, auf die man meistens starrt, solange die Ampel rot ist, oder Häuser, die man schon über hunderte Meter hinweg sehen kann. Gerade an diesen Stellen sollte man nicht zu Objekten greifen, die der Spieler schon zig mal auf anderen Karten gesehen hat. Hingegen seitlich entlang der Fahrtroute oder in Nebenstraßen können diese Objekte verwendet werden, da sie nicht ins Auge fallen. Aber natürlich nur, wenn sie die Glaubwürdigkeit der Karte nicht beeinträchtigen: Gleiches mit Gleichem ersetzen, aber nicht eine Einfamilienhaus-Siedlung in die Fußgängerzone oder die Altstadt setzen, was ja nicht nur nicht authentisch wäre, sondern nicht mal realistisch... ;)

4 Charakteristisch Hand in Hand mit der Authentizität der Karte gehen ihre charakteristischen Merkmale einher. Kurzum ist all das charakteristisch, dessen Fehlen auffallen würde. Hauptsächlich betrifft das Sehenswürdigkeiten und auch Points of Interest, wie Gerichts- und Verwaltungsgebäude, Kirchen, Postämter, Türme, komplexe Gebäude und so weiter. Auch Gebäude, die sich durch eine besondere Architektur darstellen und entlang der Strecke sichtbar sind, müssen berücksichtigt werden, dazu gehören zum Beispiel auch Fachwerkhäuser oder ein Hundertwasser-Haus. Oder nochmal anders: Lässt sich auf der Suche nach einem authentischen Ersatz kein Objekt finden, ist es wohl zu speziell und muss nachgebaut werden.


Charakteristische Objekte sind es, mit denen ihr den Wiedererkennungswert Eurer Karte enorm steigern könnt und jeden Nutzer dazu bringt, über authentische Ersatzgebäude, die er an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt hat, hinwegzusehen. Wenn es einen Punkt gibt, an dem nicht gespart werden darf, dann sind es die Objekte, die Eure Karte charakteristisch machen!

5 Mühevoll Nachdem über allem der Realismus selbst steht, steht unter allem: Gebt Euch Mühe! Die liebevolle Ausgestaltung, qualitativer Bau statt quantitativer Abwasch. Ja, die zweihundertste Nacht-Alpha-Textur ist super-öde, Ihr könnt irgendwann keine Papierkörbe und Bänke mehr sehen, so viele habt ihr schon aufgestellt, aber es lohnt sich - und wir erwarten es auch. Man sieht einer Karte an, ob jemand viel Arbeit und Herzblut in sie hineingesteckt hat, oder ob ihm irgendwann die Lust ausgegangen ist.


Die Mühe, mit der einer Karte bemessen wird, zeichnet sich durch die Bebauungsdichte, Vollständigkeit der Bebauung im nachgebauten Abschnitt, Ausgestaltung und in technischen Einstellungen, wie Nachttexturen, Bedarfs- und Kapazitätseinstellungen, Realismus der Fahrpläne usw., aus.

6 Abweichungen Trotz des umfangreichen Realismus-Gebots erlauben wir auch Abweichungen von der Realität, solang sie nicht der Ersparnis von Zeit, Aufwand und Arbeit geschuldet sind, sondern einem konkreten Zweck dienen. So möchten wir Euch ermutigen, auch etwas aus der "guten alten Zeit" unterzubringen, wie bereits stillgelegte Gleise wieder anzuschließen oder uralte Pläne, die noch viel umfangreicher waren als das tatsächliche Netz heute, wieder zum Leben zu erwecken. Einzige Bedingung ist: Sie dürfen die Realität nur erweitern und nicht verfälschen und sie müssen plausibel umgesetzt werden. Ein Beispiel für eine plausible Umsetzung ist die Weiterführung einer realen U-Bahn-Linie über ihr tatsächliches Ende hinaus. Die fiktiv angefügten Bahnhöfe sollten sich in den Stil der restlichen Bahnhöfe einfügen und keinen unnötigen Bruch darstellen, wenn das möglich ist.


Erzählt im Rahmen der Veröffentlichung Eurer Karte gern von diesen Abweichungen und erklärt den Nutzern, warum Euer Herz dafür so schlägt!

7 Und nun...? Seid Ihr mit Eurer realen Karte bereits im Bau und Ihr könnt schon tolle Ergebnisse vorweisen, dann sagt uns jederzeit Bescheid und lasst Euch, wenn Ihr möchtet, auf die reale Welt von LOTUS portieren! Für die einzelnen Schritt bis zum Transfer steht Euch ein ganzes Forum zur Verfügung, in dem alles auch genau erklärt wird.